Deutsche Forschungsgemeinschaft: Förderung von Wissenschaft und Forschung

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Bereits seit 1920 setzt sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft für die Förderung von Wissenschaft und Forschung in Deutschland ein. Heute verfügt die DFG über einen mehrere Milliarden schweren Förderungsetat, der in ganz unterschiedliche Richtungen fließt. Vor allem Forschungseinrichtungen und Hochschulen werden damit unterstützt. Unter anderem setzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft auf Schwerpunktprogramme, die unter besonderer Förderung stehen. Dazu zählen auch die Schwerpunktprogramme “1355: Elementarprozesse der Organischen Photovoltaik” und “1935: Die Entschlüsselung des mRNP-Codes: RNA-gebundene Determinanten der post-transkriptionellen Genregulation”. Informationen dazu gibt es auf der offiziellen Webseite der DFG oder auch auf den Seiten der jeweiligen Hochschulen.

Überblick zur Deutschen Forschungsgemeinschaft

Gegründet wurde die Gemeinschaft bereits 1920 als “Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft”. Später im Jahr 1929 wurde sie dann zur “Deutschen Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung”, sie konnte allerdings ab 1933 nicht mehr frei arbeiten, nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren. Nach dem Krieg entstanden 1949 erneut die “Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft” und außerdem der “Deutsche Forschungsrat”, die beide schließlich 1951 zur Deutschen Forschungsgemeinschaft fusionierten.

Der Verein hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Wissenschaft und Forschung in Deutschland zu fördern. Mehrere Milliarden Euro werden dafür jährlich investiert, wobei bis zu 30.000 Projekte unterstützt werden. Die Gelder der Forschungsgemeinschaft stammen zu zwei Dritteln vom Bund, zu einem Drittel von den Bundesländern. Gefördert werden ganz unterschiedliche Programme aus verschiedenen wissenschaftlichen Zweigen. Unter anderem auch über die Schwerpunktprogramme, über die sich auch jeder informieren kann.

Drei Schwerpunktprogramme der DFG

Eine Wissenschaftlerin im SchwerpunktprogrammBei den Schwerpunktprogrammen handelt es sich um geförderte Kooperationen, die überregional funktionieren. Wenn die Deutsche Forschungsgemeinschaft davon ausgeht, dass ein wissenschaftlicher Gewinn entstehen kann, können Wissenschaftler und Wissenschaftlerin auch in einem größeren Rahmen zusammenarbeiten. In der Regel werden Schwerpunktprogramme sechs Jahre lang gefördert.

Die DFG verbindet mit der Förderung die Idee, dass spürbare Impulse gegeben werden können. Hohe Qualität und Originalität sollten im Vordergrund der Thematiken und Methodiken stehen. Es wird nicht nur überregional gearbeitet, sondern auch interdisziplinär. Auch wird versucht, den wissenschaftlichen Nachwuchs einzubinden und dadurch zu fördern. Nachstehend zwei Beispiele für Schwerpunktprogramme der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

SPP 1355: Elementarprozesse der Organischen Photovoltaik

Photovoltaik Anlagen aus organischem MaterialDie Schwerpunktprogramme der DFG haben nicht nur unterschiedliche Bezeichnungen, sondern auch Nummern, sodass sie leichter erkannt werden können. Unter 1355 wurde von 2008 bis 2016 das Programm “Elementarprozesse der Organischen Photovoltaik” gefördert. Die genaue Projektnummer lautete 43168765. Das Thema ist fachlich der Physik zuzuordnen. Das Programm umfasst mehrere einzelne Projekte, die sich mit der Thematik beschäftigen. Verschiedene andere Fachrichtungen waren beteiligt, unter anderem die Photophysik, die Materialwissenschaften oder auch die Physikalische Chemie. Sprecher des Programms war Professor Dr. Karl Leo von der Technischen Universität Dresden.

Inhaltlich geht es um die Photovoltaik. Gemeint ist damit, dass Sonnenlicht in elektrische Energie umgewandelt wird. Damit ist die Photovoltaik natürlich schon seit Jahren ein wichtiger Baustein, wenn es um regenerative und saubere Energiegewinnung geht. Bei der aktuellen Forschung geht es darum, organische Zellen nutzbar zu machen, was große preisliche Vorteile mit sich bringen kann. Aktuell sind die Leistungsdaten organischer Zellen bei der Photovoltaik noch nicht sehr groß. Darum wurde auch dieses Schwerpunktprogramm geschaffen, um zu schauen, wie sich der Leistungsgrad erhöhen lässt. Informationen zum Programm gibt es unter spp1355.de.

SPP 1935: Die Entschlüsselung des mRNP-Codes

Ein weiteres Schwerpunktprogramm der DFG trägt die Nummer 1935 bzw. die Projektnummer 273941853. Es lautet “Die Entschlüsselung des mRNP-Codes: RNA-gebundene Determinanten der post-transkriptionellen Genregulation” und gehört zur Fachrichtung der Biologie. Seit 2016 wird es von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, ist also damit noch nicht am Ende der Förderungszeit angekommen. Sprecher des Programms ist Professor Dr. Niels H. Gehring von der Universität zu Köln, genauer dem Department für Biologie und dem Institut für Genetik.

GenexpressionIm Kern der Forschung dieses Schwerpunktprogramms geht es um Grundlagenforschung. Die Projekte richten ihren Fokus dabei auf Genexpressionen. Zusammengebracht werden damit die Fachrichtungen der Biochemie, der Strukturbiologie, der Bioinformatik und der Systembiologie. Inhaltlich geht es um Gene, die in großer Anzahl in einer koordinierten Expression dafür sorgen, dass biologische Prozesse wie Zelldifferenzierung, Wachstum und Anpassung an wechselnde Bedingungen der Umwelt möglich sind. Das funktioniert über sogenannte Boten-Ribonukleinsäuren. Darin sind die genetischen Informationen enthalten, die dann in Proteinen umgesetzt werden, um dann von den Zellen genutzt werden zu können. Doch gibt es dazu noch viel Grundlagenforschung zu betreiben. Informationen zu diesem Programm gibt es unter spp1935.de.

SPP 1386: Nanostrukturierte Thermoelektrika

Nanostrukturierte ThermoelektrikaUnter der Schwerpunkt-Kennnummer 1386 lief von 2009 bis 2019 das Programm “Nanostrukturierte Thermoelektrika: Theorie, Modellsysteme und kontrollierte Synthese”. Die Projektnummer der Deutschen Forschungsgemeinschaft, unter der diese Forschung lief, lautete 72865528. Inhaltlich lässt sich diese Forschung dem Fach der Physik zuordnen. Als Sprecher für dieses Projekt fungierte Professor Kornelius Nielsch vom Physikzentrum Bad Honnef. Es geht um die Stromerzeugung mit Wärme aufgrund nanostrukturierter Materialien. Es sollten also ganze thermoelektrische Systeme entwickelt werden, wobei auf nanostrukturierte Materialien zurückgegriffen wurde. Auf diese Weise soll eine klare Effizienzsteigerung erreicht werden.

In der Praxis gibt es viele denkbare Anwendungsorte, an denen man sich entsprechende Technologien vorstellen kann. Beispielsweise die Abwärme eines Verbrennungsmotors. Diese Wärme wird aktuell größtenteils nicht genutzt. Mit der Nanotechnologie könnte sich das in Zukunft ändern. Gleichzeitig könnte auf diesem Weg auch der Ausstoß von CO2 reduziert werden. Die drei Bereiche Materialsynthese, thermoelektrische Messtechnik und Simulationen und Theorien galt es miteinander zu verbinden. Neben deutschen gab es auch östereichische und schweizer Arbeitsgruppen, die sich diesem Schwerpunktprogramm gewidmet haben. Über die Jahre gab es dazu auch verschiedene Statustreffen. Das erste davon fand im Oktober 2010 in Berlin statt. 2012 gab es zudem auch ein Begutachtungskolloquium am Physikzentrum Bad Honnef.

Fazit über die Deutsche Forschungsgemeinschaft

Fazit zur Deutsche ForschungsgemeinschaftDie Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert schon seit den zwanziger Jahren die Wissenschaft und Forschung in Deutschland. Das geschieht heute unter anderem auch über Schwerpunktprogramme, die mehrere Projekte vereinen, die sich um eine bestimmte Thematik drehen. Dabei wird in diesen Programmen auch überregional und interdisziplinär gearbeitet.

Als Beispiele sind dafür das SPP 1355 (Elementarprozesse der Organischen Photovoltaik) aus dem Bereich der Physik und SPP 1935 (Die Entschlüsselung des mRNP-Codes: RNA-gebundene Determinanten der post-transkriptionellen Genregulation) aus dem Bereich der Biologie genannt. In beiden Fällen handelt es sich um Schwerpunkteprogramme, die mehrere Jahre gefördert werden und viele verschiedene Projekte beinhalten.